...und da bin ich schon wieder. Entgegen meinem Plan nur das ein oder andere Projekt aus dem Tessin zu schreiben, wird das hier jetzt ein kleiner Reisebericht in Form einer Themenwoche. Immerhin ist das keine einfache Abifahrt des Jahrgangs, sondern Teil unseres Abiturs: Eine Kletterfahrt.
Kurz erklärt, an unserer Schule ist es möglich, als Kurs für das zweite Halbjahr Sport im Abitur den Kombikurs Geräteturnen/Klettern zu wählen. Klettern wird an der Schule generell als AG in der eigenen Kletterhalle angeboten, Klassenfahrten beinhalten auch immer mal wieder Klettertouren. Und im Abi wird das natürlich auch bewertet, und endet für alle mit dem Schwerpunkt Klettern auf einer Fahrt, die eben dieses Jahr im Tessin stattfindet. So sind wir mit ein paar Altschülern als Helfer in Richtung Süden gefahren und erwarten jetzt gutes Wetter zum Klettern.
Wir sind auf einem sehr schönen (und echt sauberen!) Campingplatz an der Maggia in Godevio, ca 20 Min mit dem Auto von der grenze zu Italien entfernt. Der Plarz liegt wunderschön direkt am Fluss, also Fluss-statt Meeresrauschen inklusive...sehr entspannend wie ich finde. Gestern Abend angekommen wurden das Küchenzelt und unsere eigenen Zelte fix aufgebaut, eine Runde Nudeln für alle, unseren Bergführer martin begrüßen und dann erstmal ab in den Schlafsack und von der langen 11 bis 13-stündigen Fahrt ausruhen.
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Der Campingplatz von unserer Ecke aus gesehen |
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Küchenzelt, Pavillion davor und der Anhänger |
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Unser Zeltdorf vom Deich aus gesehen |
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Blick vom Deich in die andere Richtun, die Maggia. Leider ist sie noch eiskalt... |
Heute Morgen wurden wir von einem sehr eindringlichen Wecker aus dem Schlafsackschlaf gerissen. Ein Hubschrauber, der von seiner Base neben unserem Campingplatz aus umliegende Orte in den höher gelegenen Regionen versorgte und dabei immer gerne dicht über uns hinweg flog. Mein Freund der Hubschrauber...nach dem zehnten Flug konnte man ihn dann langsam ausblenden. Entgegen den Wolken mit Schauer am Abend zuvor kam die Sonne um halb 9 "über den Berg". Nach einem kleinen Frühstück ging es an die Verteilung der Ausrüstung und dann auch schon ab an den Berg aka den Klettergarten. Nicht falsch verstehen, das beschreibt nur eine mehr oder weniger zugängliche Felswand mit Ösen drin, die zum Beklettern gedacht ist. Aber lasst doch die Bilder sprechen:
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Vorbereitungen für die "längere Route" |
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Klettern "auf Reibung" |
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Überall am Fuß der Wand stehen Bäume und kleinere Felsstücke. Nur an der Seite, da steht eine PALME... |
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Blick von ca. der ersten Top-Höhe nach unten |
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Überwachter Abstieg ^^ (Lehrer hängt oben und passt von oben auf ;) ) |
Die Routen waren nicht soo schwierig, aber auf Reibung klettern ist echt spaßig. Im Gegenteil zu Halle, wo man mit Griffen für Hände und Füße (dann Tritte genannt) klettert, arbeitet man hier nur mit den Füßen, da der Fels zwar rau ist, aber man mit den Händen so gut wie keinen Halt hat! Natürlich läuft einem mal die ein oder andere kleine Felsspalte über den Weg, sie bleibt aber selten und irgendwann fühlt man sich ein wenig wie Spiderman... ;) Die eine "lange" Route mit ca. 55m startete schon auf ca. 25m Höhe (Kletterbild 1), sodass man einen Wahnsinnsblick in die Landschaft hatte! Und man lernt spätestens dann, Vertrauen in die Reibung der eigenen Kletterschuhe zu haben.
Jetzt ist es dunkel und nach einem kleinen Ausflug in der späten Dämmerung zu einer sehr wackeligen Hängebrücke über die Maggia, leuchten jetzt die schneebedeckten Gipfel um uns herum im Mondlicht wie von alleine. Mit einem ersten Hauch von Sonnenbrand schlafen wir uns aus, bis es morgen ans "mehrere Selilängen klettern" geht!
So weit, so hoch,
Lici
Hört sich gut an!
AntwortenLöschenViel Spaß dir und den anderen noch.
Ich freue mich auf weitere Berichte!
Liebe Grüße aus der Heimat. ♥